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Christiane Oxenfort & Andreas Dahmen: „Alle eint, dass sie an Neuem interessiert sind.“

Christiane Oxenfort  and Andreas Dahmen ©Susanne Diesnen

Christiane Oxenfort & Andreas Dahmen:

„Alle eint, dass sie an Neuem interessiert sind.“

Das Düsseldorf Festival ist eine feste Institution im Düsseldorfer Kalender. Gegründet von den beiden Musikern Christiane Oxenfort und Anderes Dahmen, ist es ein Festival für darstellende Künste wie Theater, Musik, neuer Zirkus und Tanz. In früheren Jahren war es unter dem Namen "Altstadtherbst Kulturfestival" bekannt. Heute versteht es sich als Alternative zu den klassischen Konzerthäusern und dem klassischen Konzertbetrieb. Christiane Oxenfort und Anderes Dahmen sind ständig auf der Suche nach weltweiten Attraktionen. Eine davon ist der australische Performance-Künstler Guru Dud, der mit seinen Auftritten in der Altstadt schon viele Düsseldorfer begeistert hat. Die Gruppe des Cirkus Cirkör aus Schweden tritt seit vielen Jahren auf und erntet stehende Ovationen. Für Christiane Oxenfort ist dies allerdings normal: "Stehende Ovationen sind beim Düsseldorfer Festival normal. Unser Indikator ist, wie schnell es passiert.“


Das Düsseldorfer Festival ist auch ein wichtiger Arbeitgeber: Über 80 Menschen arbeiten hinter den Kulissen, um das Festival jedes Jahr zu einem Erfolg zu machen.

21 September 2023

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DÜSSELDORF

Name: Christiane Oxenfort

Beruf: Musiker, Unternehmer

Name: Anderes Dahmen

Beruf: Musiker, Unternehmer

Den australischen DJ Guru Dudu sieht man überall in den sozialen Medien. Wie haben Sie ihn eigentlich kennengelernt?


Christiane Oxenfort: Ich habe ihn im Internet über das Edinburgh Festival gefunden. Wir schauen uns in der Welt um und vor ein paar Jahren bin ich auf Guru Dudus Reels und Videos gestoßen. Ich mochte ihn als Straßentheatermann. Er kommt jedes Jahr nach Europa, erst in Edinburgh, dann in Brighton und dann kommt er zu uns nach Düsseldorf.



„Nach der Pandemie ist es dringend notwendig, dass der Spaß zurück in die Gesellschaft kommt.“


Andreas Dahmen: Guru Dudu spricht ein Publikum an, das nicht unbedingt festival-, theater- oder tanzaffin ist. Wir wollen Aktionen machen, die auf die Straße ausstrahlen, um besser mit den Menschen in Kontakt zu kommen. Somit bringen wir das Festival auf die Straße, denn ein Festzelt ist eine hermetische Situation. Guru Dudu ist ein unglaublich positives Ereignis und nach der Pandemie ist es dringend notwendig, dass der Spaß zurück in die Gesellschaft kommt.


Beim Cirkus Cirkör soll es stehende Ovationen gegeben haben?


Christiane Oxenfort: Stehende Ovationen sind beim Düsseldorfer Festival normal. Unser

Indikator ist, wie schnell es passiert.


Andreas Dahmen: Der Cirkus Cirkör ist sehr poetisch und hat eine gewisse Atmosphäre. Es ist ein "neuer Zirkus", viel theatralischer, erzählend, mit politischen und sozialen Ambitionen, etwas, das die Schweden immer verfolgen.

Premiere Cirkus Cirkör Courtesy Düsseldorf Festival

Premiere Cirkus Cirkör Courtesy Düsseldorf Festival

Wie ist die Stimmung im Team?


Andreas Dahmen: Wir haben sehr warme Tage hinter uns. Die Stimmung ist gut, weil die Künstler uns sehr nahe stehen. Der Cirkus Cirkör arbeitet schon seit vielen Jahren mit uns zusammen. Nach mehr als 30 Jahren merke ich, dass nicht jedes Team gleich ist, sondern dass sie wie Zahnräder ineinander greifen.


Haben Sie eigentlich gespürt, wie sich die steigenden Lebenshaltungskosten auf Ihr Geschäft ausgewirkt haben?


Christiane Oxenfort: Wir befinden uns auf dem Niveau von 2019. Laut Ökonomen sparen die Menschen bei Lebensmitteln, aber nicht bei Vergnügen und Urlaub.


Ihr Festival ist in englischer Sprache?


Andreas Dahmen: Wir arbeiten mit Pantomimen. Unsere Aufführungen sind für jeden verständlich, weil es kein Sprechtheater gibt, sondern Tanz oder Akrobatik und Musik. Es kommt eher selten vor, dass ein Wort gesprochen wird.


 „Wir waren Künstler und haben das alles selbst in die Handt

genommen und wir mussten alles lernen.“


Ihr seid beide Musiker und auch Unternehmer. Wie funktioniert das?


Andreas Dahmen: Wir sind Gesch.ftsführer und Inhaber einer gemeinnützigen GmbH. Wir waren Künstler und haben das alles selbst in die Hand genommen und wir mussten alles lernen. Die bürokratische Aufgabe zu bewältigen, ist natürlich nicht die schönste Aufgabe am Ende des Tages. Unser Team ist relativ klein und wir müssen personell sehr viel leisten. Es gibt auch unangenehme Aufgaben, wie z.B. die Gema-Meldungen und die Künstlersozialversicherung.


Haben Sie noch Zeit, künstlerisch tätig zu sein?


Christiane Oxenfort: Es ist eine Entscheidung und zeitlich für mich kaum machbar. Ich saß neulich beim Konzert in der Andreaskirche und dachte mir, dass ich nächstes Jahr gerne wieder ein Flötenstück spielen könnte. Aber am Ende habe ich mich dagegen entschieden, weil es im Rahmen des Festivals zu viel ist. Nach dem Festival habe ich aber am 14. Oktober ein Flötenkonzert im Rahmen des Ido Festovals in der Petruskirche. Es treten auch junge Leute auf, und ich denke, sie sollten es spielen und nicht ich. Ich versuche nicht, jungen Leuten die Möglichkeit zu nehmen, anzufangen.


Was bedeutet Ihr Festival in Zahlen?


Andreas Dahmen: 4 Mitarbeiter sind das ganze Jahr über bei uns angestellt. Zusätzlich gibt es Freiberufler, die regelmäßig mit uns zusammenarbeiten, wie Marketing, PR, Produktionsbüro und der technischer Leiter als wichtigste Stelle. Dann gibt es Praktikanten und auch Auszubildende im Bereich der Diätetik der Diakonie Düsseldorf. Wir haben einen Profikoch, der die Kantine betreibt. Alles wächst auf 80 Personen an.


„Wir wollen hier in der Region eine bestimmte Art von Kunst auf

internationalem Niveau manifestieren.“


Wie lautet Ihre Mission? Was wollen Sie mit Ihrem Festival in Düsseldorf zum Ausdruck bringen?


Andreas Dahmen: Wir wollen hier in der Region eine bestimmte Art von Kunst auf internationalem Niveau manifestieren. Wir haben in den letzten Jahren festgestellt, dass das Publikum, vor allem das Stammpublikum, Dinge erwartet, die es an den regionalen Theatern nicht zu sehen bekommt. Es sind sehr aufgeschlossene Menschen, heterogen und breit gefächert, die alle eint, dass sie an Neuem interessiert sind.

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