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Liane Werner, Art Director Porzellanmanufaktur Meissen:
„Die Leuchtkraft unserer Farben ist einzigartig.“
Im Familienbesitz vieler Menschen befindet sich ein Stück Meissen, man denke an Erbstücke wie Services mit Streublümchen und Zwiebelmuster. Meissen musste sich allerdings wie auch andere Porzellanhersteller anpassen, denn die Zeiten des klassischen Services sind vorbei. An dessen Stelle sind nun Mugs und Schalen gekommen. Und ein ganz wichtiger Trend in Deutschland sind Weißporzellane.Vor kurzem war die Sächsische Porzellan Manufaktur in den Medien, da sie veröffentlichte, seit diesem Jahr wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Eine vor etwa 12 Jahren begonnene Markenerweiterung in Mode, Accessoires und Interieur wurde nach wenigen Jahren wieder rückgängig gemacht, da sie das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten brachte. Seit damals konzentriert sich Meissen wieder auf seine Kernkompetenz.
Das Haus Meissen und seine besondere Beziehung zu Düsseldorf
Zudem hat Meissen eine besondere Beziehung zu Düsseldorf. Hier ist nämlich der Sitz des Deutschen Porzellanmuseums Hetjens, in dem viele Meissen Ausstellungen stattfinden. Wenn Meissen für seine Sammlerkundschaft Objekte reproduziert, sucht man auf der ganzen Welt und wird oftmals im Hetjens Museum fündig, so wie kürzlich im Fall eines Kirchner Brunnens aus dem 18. Jahrhundert.
Auch die Geschäftsbeziehung zum über 100 Jahre alten Geschenkehaus Franzen auf der Königsallee ist in den Archiven von Meissen hinterlegt.
27. August 2023
ART
Name: Liane Werner
Herkunft: Meißen
Position: Art Director Staaliche Porzellan-Manufaktur Meissen
"Bei Meissen haben wir den Anspruch, immer wieder historische Meissen Objekte zu neuem Leben zu erwecken."
Das Magazine hat ja seinen Sitz in Düsseldorf. Können Sie mitteilen, wie die Kooperation mit dem Hetjens Museum zustande kam?
Bei Meissen haben wir den Anspruch, immer wieder historische Meissen Objekte zu neuem Leben zu erwecken. Manchmal finden wir in unserem eigenen Formenarchiv leider keine Form mehr. Nach Recherchen wollten wir einen historischen Brunnen nach Kirchner Anfang 18. Jahrhundert, den es nicht mehr in unseren Archiven gibt, neu produzieren und dem Sammlerpublikum vorstellen. Ich sah ihn im Museum in New York, aber glücklicherweise hat auch das Hetjens Museum einen Original Kirchner Brunnen. Ich kontaktierte das Hetjens und wir durften das Stück vor Ort scannen, messen und fotografieren. Als wir erste Ausformungen hatten, durften wir es vor Ort vergleichen. Das Museum zeigte sich offen und unterstützte uns sehr.
Die Geschichte von Meissen hier in Düsseldorf ist ja auch mit dem Geschenke- und Porzellanhaus Franzen verbunden.
Die Geschäftsbeziehungen sind über 100 Jahre alt, so lange wie der Standort auf der Kö. Eine Rechnung aus dem Jahr 1911 belegt das, die Franzen als Partner der Königlich-Sächsischen Porzellanniederlassung ausweist. Hermann Franzen war viele Jahre lang der Vorsitzende vom Verband Glas Keramik und er arbeitete sehr eng mit der Manufaktur zusammen. Ein sehr prominentes Haus und unsere Sortimentspalette dort ist riesig. Für uns ist es ein Aushängeschild, auch in Deutschland.
Eine Zeitlang hat es bei Franzen eine Meissen Boutique mit Interieur, Mode und Lifestyle gegeben.
Wir hatten die Ambition, uns auf andere Geschäftsfelder auszudehnen. Franzen hat in diesem Zusammenhang eine Etage komplett umgestaltet. Nachdem wir uns von Geschäftsführer Dr. Kurztke wieder trennten und alles auf den Prüfstand legten, gingen wir zu unserem Kernprodukt Porzellan zurück. Dafür sind wir bekannt und das ist es, was uns auszeichnet.
"Manchmal hat auch das Negative etwas Gutes."
Ich habe Ihre Zahlen gesehen und es scheint im Nachhinein eine gute Entscheidung gewesen zu sein.
In den letzten Jahren haben wir viel Kraft hineingesteckt, um die Marke zu verjüngen. Früher war die Marke in Erinnerung als das Streublümchen, Zwiebelmuster und das, was die Oma im Schrank hat. Jetzt haben wir neue Produkte aus dem Bereich Tisch und Tafel geschaffen, um eine neue, jüngere Zielgruppe anzusprechen, mit Erfolg. Manchmal hat auch das Negative etwas Gutes. Wir konnten die Coronazeit nutzen, um unsere Website neu zu präsentieren. Das eigene Verkaufsportal half uns sehr in Corona und es wirkt auch nach.
Ein Bestseller ist die sogenannte Mug Collection, von der wir jedes Jahr eine neue Kollektion herausbringen. Die Zeiten, in der ein typisches Kaffeeservice gekauft wurde, sind vorbei. Wir haben Kooperationen mit Teeherstellern, Wein- oder Sektherstellern. Gerade in Deutschland gibt es den Trend Weißgeschirre, wie unser Wellenspiel, Cosmopolitan, Vitruv, Novar. Wir sind viel flexibler und schneller, weil wir uns auf das Kernprodukt Porzellan konzentrieren.
Wir haben aber noch viele Sammler, die das typisch Barocke aus dem 18. Jahrhundert schätzen, oder das Handgemalte, Blumenszenen, Tiere und Landschaften. Oder man kann individuelle Aufträge geben. Im Sortiment ist die Schmuck-Linie geblieben, bei der es keine reinen Goldobjekte gibt, sondern es ist immer ein Stück Meissen dabei.
"Die Leuchtkraft unserer Farben ist einzigartig. Wir sind die einzigen, die die Farben selbst herstellen im hauseigenen Labor und eine gigantische Vielfalt an Farbrezepturen haben."
Können Sie den Lesern die Essenz von Meissen beschreiben?
Die Vielfalt und Bandbreite. Wir existieren seit über 300 Jahren und sind in der Lage zu reproduzieren, sodass jeder etwas für einen Geschmack findet, ob Barock, Art Deco oder zeitgemäß. Die exzellente Qualität natürlich, aber vor allem die Farben. Die Leuchtkraft unserer Farben ist einzigartig. Wir sind die einzigen, die die Farben selbst herstellen im hauseigenen Labor und eine gigantische Vielfalt an Farbrezepturen haben.
Darf ich frage, wie Ihre Karriere bei Meissen begonnen hat?
Ich bin seit 37 Jahren in der Manufaktur, was eigentlich typisch ist. Wenn man hier einmal die Lehre gemacht hat, dann bleibt man ein Leben lang bei Meissen. Eine Betriebszugehörigkeit von 25 bis 40 Jahren ist nicht ungewöhnlich. Ich studierte in DDR Zeiten in Berlin Außenhandel. Bei Meissen kam ich in den Exportbereich und betreute insbesondere in den letzten 10 Jahren intensiv die asiatischen Märkte. Dadurch begann ich auch die Produktentwicklung mitzubetreuen für den Bereich der Art Objekte, der hochwertigen Kunstobjekte und Figuren
Albrechtsburg auf dem Burgberg in Meißen
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