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Portrait Monika Schnetkamp ©Sebastian Drüen / Arthena Foundation
Monika Schnetkamp: "Der Einsatz privater Mittel für den gesellschaftlichen Nutzen ist mir wichtig."
Ohne aktive Unterstützung können viele künstlerische Karrieren nicht beginnen. Gerade in Düsseldorf, wo jedes Jahr über hundert Künstlerinnen und Künstler ihren Abschluss machen, ist die Konkurrenz groß. Stipendien und Artist-in-Residence-Programme sind daher sehr begehrt. Einer der bekanntesten Fördererinnen ist die Unternehmerin Monika Schnetkamp, deren ARTHENA-STIFTUNG derzeit neben dem Publikationsstipendium „Publish Now!“ auch Aufenthaltsstipendien für Künstlerinnen und Künstler aus NRW anbietet. Seit 2009 beherbergt die Kunststiftung NRW in ihrer Residenz in Istanbul Künstler:innen aus der Literatur, der Musik, den Performing Arts und der Visuellen Kunst. Mit ihrem Engagement ermöglicht Monika Schnetkamp ab 2024 nun zwei zusätzliche Plätze Stipendien. Der Standort sei nicht zufällig gewählt worden, da Istanbul als Schnittstelle zwischen Europa und Asien wichtige interkulturelle Impulse biete, so die Unternehmerin. Aktuell liegt der Schwerpunkt der Stipendienvergabe auf der Kategorie Zeichnung.
Sie selbst, so Schnetkamp, sehe Unternehmertum als sozial verantwortliches Handeln und wolle der Gesellschaft etwas zurückgeben. Das Artist-in-Residence-Stipendium umfasst einen bis zu dreimonatigen Aufenthalt in einem Wohn- und Atelierhaus im Istanbuler Stadtteil Galata Beyoglu, inklusive Lebenshaltungskosten und Materialzuschuss. Nach Angaben der Stiftung ist die Bewerbungsfrist der 30. September 2024.
Monika Schnetkamp übernahm 2002 das elterliche Unternehmen als geschäftsführende Gesellschafterin und wurde 2004 Teilhaberin der Knab International Art Movers. Die von ihr gegründete gemeinnützige Stiftung Arthena und das von ihr unterstützte Ausstellungszentrum KAI 10 in Düsseldorf feierten 2018 ihr zehnjähriges Bestehen.
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2. september 2024
ART
Name: Monika Schnetkamp
Beruf: Unternehmerin, Vorstandsmitglied der ARTHENA FOUNDATION
„Als Unternehmerin verstehe ich Unternehmertum als gesellschaftlich verantwortliches Handeln und möchte der Gesellschaft etwas zurückgeben.“
Frau Schnetkamp, warum engagieren Sie sich als Kunstmäzenin?
Als Unternehmerin verstehe ich Unternehmertum als gesellschaftlich verantwortliches Handeln und möchte der Gesellschaft etwas zurückgeben. Der Einsatz von privaten Mitteln für den gesellschaftlichen Nutzen ist mir wichtig. Kunst ist eine lebenslange Leidenschaft von mir und daher ist es mir ein Herzensanliegen, mich hier zu engagieren, zeitgenössische Kunst zu fördern und Künstlerinnen und Künstler der jüngeren Generation zu unterstützen und in ihrer Entwicklung zu begleiten. Daher habe ich vor 16 Jahren eine gemeinnützige Stiftung zur Förderung von Kunst gegründet. In Anlehnung an die griechische Göttin Athene, die Göttin für Kultur und Wissenschaft, versteht sich diese Stiftung als Bindeglied zwischen Kultur und Wissenschaft.
Im Ausstellungshaus KAI 10 der ARTHENA FOUNDATION im Medienhafen von Düsseldorf wurden bereits zahlreiche internationale Künstlerinnen und Künstler ausgestellt. Verfolgen Sie deren Werdegang weiter?
Die Zusammenarbeit für unsere thematischen Ausstellungen ist stets sehr vertrauensvoll. Über das Ausstellungsprogramm hinaus werden auch der Schaffensprozess und damit die Entstehung von Kunstwerken oder deren Inszenierung vor Ort gefördert – das kreative Potenzial steht bei uns im Vordergrund. Ich mache außerdem regelmäßige Studiobesuche und verfolge natürlich die Entwicklung einzelner Künstlerinnen und Künstler aufmerksam. Dazu gehört auch, dass ich viele Ausstellungen besuche, um den Werdegang von Künstlerinnen und Künstlern und die Weiterentwicklung der künstlerischen Produktion weiterzuverfolgen.
"Istanbul ist eine bedeutende Kunstmetropole an der Schnittstelle zwischen Europa und Asien und bietet interkulturelle Impulse."
Wie kam es zur Gründung des Atelier Galata? Warum gerade in der Türkei?
Die Kunststiftung NRW betreibt seit 2009 die Residenz im Atelier Galata, um den internationalen Kulturaustausch zu fördern und hat hier das Artist-in-Residence-Programm initiiert. Istanbul ist eine bedeutende Kunstmetropole an der Schnittstelle zwischen Europa und Asien und bietet interkulturelle Impulse. Wir stärken durch unsere neue Partnerschaft dieses wichtige Programm und den interkulturellen Austausch mit der lebendigen Kunstszene Istanbuls.
Außerdem ist uns die interdisziplinäre Vernetzung wichtig. Die Residenz ermöglicht es, mehreren Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen Disziplinen wie Literatur, Musik, Performing Arts und visueller Kunst, gleichzeitig vor Ort zu arbeiten.
"Wir möchten herausragende künstlerische Positionen und impulsgebende Arbeiten fördern."
Nach welchen Kriterien wählen Sie die Künstlerinnen und Künstler aus NRW aus? Kann sich jeder bewerben?
Die Auswahl erfolgt zunächst nach Qualitätskriterien. Wir möchten herausragende künstlerische Positionen und impulsgebende Arbeiten fördern. Neben diesen qualitativen Aspekten legen wir auch formale Kriterien an. Die Ausschreibung richtet sich an professionelle Kunstschaffende mit Lebensmittelpunkt in Nordrhein-Westfalen, die bereits öffentliche Anerkennung erfahren haben und erste Berufserfolge vorweisen können. Es gibt für die Bewerbung keine Altersgrenze. Für Studierende — für die es bereits viele Förderprogramme gibt — ist die Bewerbung nicht möglich. Aktuell liegt der Schwerpunkt der Stipendienvergabe auf der Kategorie Zeichnung. Wir freuen uns darauf, die Bewerbungen bis zum 30. September 2024 zu erhalten und sind gespannt auf die Arbeitsvorhaben der Künstlerinnen und Künstler!
Und wie kam die Zusammenarbeit mit der Kunststiftung NRW zustande?
Ich stehe seit Jahren im engen und vertrauensvollem Austausch mit der Kunststiftung NRW. Als wir uns bei der ARTHENA FOUNDATION für den Aufbau einer Stipendien-Sparte entschieden haben, war mir klar, dass ich auch in bestehende, erfolgreiche Programme investieren möchte. Der interkulturelle Aspekt und die hohe Qualität des Artist-in-Residency-Programms im Atelier Galata, das ich selbst auch besucht habe, waren ausschlaggebend für die Entscheidung, sich hier mit zwei Stipendien einzubringen.
Im vergangenen Jahr wurden Sie mit dem Maecenas-Preis für die Arthena-Stiftung mit der Kunstinstitution KAI 10 ausgezeichnet. Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Die gezielte Förderung von Künstlerinnen und Künstlern ist mir wichtig und wird eine wesentliche Säule meiner Arbeit bleiben, die ich weiter ausbauen möchte. Mit „Publish Now!“ und den Artist-in-Residency-Stipendien haben wir schon zwei Programme, die grundlegende Aspekte künstlerischer Arbeit unterstützen. Nach der ersten erfolgreichen Ausschreibung des Publikationsstipendiums „Publish Now!“ mit mehreren hundert Bewerbungen freue ich mich nun auf eine zweite Ausgabe. Und natürlich ist auch unsere Ausstellungstätigkeit mit dem KAI 10 ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit: aktuell ist noch bis zum 15. September die Einzelausstellung „Unsolicited Awakening“ von Mary-Audrey Ramirez – eine großartige, junge Künstlerin – zu sehen. Sie hat unser Haus in einen immersiven Science-Fiction-Parcours verwandelt und lädt in die Welt der Videogames ein.
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